Läuse – Ein praktischer Ratgeber

Michael Langer • 31. Januar 2025

Das Wichtigste zuerst

Eine Infektion mit Läusen hat nichts mit mangelnder Hygiene oder Unsauberkeit zu tun. Das ist ein sachlich falsches, unwissenschaftliches Vorurteil. Ein Läusebefall kann jeden treffen, der Kontakt mit dem Parasiten hat, sie machen keine Unterschiede. Doch die gute Nachricht: Mit konsequenter Behandlung kann jeder Betroffene sie wieder loswerden, wenn er ein paar wichtige Tipps beachtet. Treten Läuse auf, ergreifen Sie umgehend alle Massnahmen, um den Befall zu bekämpfen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. 


Die Laus – was ist das?

Kopfläuse sind Hautparasiten des Menschen. Sie verbringen ihr gesamtes Leben auf der Kopfhaut des Menschen (siehe Abbildung), wo sie sich von Blut ernähren. Ohne Blutnahrung sterben sie innert Stunden, spätestens jedoch nach zwei Tagen. Normales Waschen und Kämmen zeigt keine Wirkung, da Läuse sich mit ihren klauenartigen Beinfortsätzen in Kopfhautnähe am Haar festklammern, bevorzugt am Hinterkopf, im Nacken und hinter den Ohren. Lausweibchen legen pro Tag etwa zehn Eier und kleben sie an die Haare. Nach sieben bis zehn Tagen schlüpft aus einem solchen ovalen und sehr klebrigen Lausei eine junge Laus. Zurück bleibt die leere Eihülle, die sogenannte Nisse. Eine Nisse kann monatelang im Haar verbleiben. Kopfläuse sind weltweit verbreitet. Sie sind nicht gefährlich und die Art, die wir in der Schweiz haben, verbreitet keine Krankheiten.


Wie verbreitet sind Kopfläuse und wie werden sie übertragen?

Kopfläuse verlassen den Bereich der Kopfhaut nur sehr ungern. Warum sie trotzdem von Kopf zu Kopf wandern, weiss man nicht. Die Häufigkeit des Lausbefalls ist am grössten im Sommer und jeweils nach den Schulferien. Kopfläuse finden sich vorwiegend bei Kindern im Alter von 3 bis 12 Jahren aufgrund des engen Körperkontaktes, den Kinder in dieser Altersgruppe mit ihren Kameraden pflegen. Läuse können nicht fliegen, hüpfen oder springen, sondern wandern von Haar zu Haar bei engem Kopfkontakt. Sie werden nicht durch Haustiere übertragen und Studien zeigen, dass eine Übertragung über Haarbürsten, Mützen, Fahrradhelme, Kleidung etc. sehr unwahrscheinlich ist. Auf Polstermöbeln oder Kissen sind Läuse alt, krank oder tot und nicht infektiös. 


Wie erkennt man einen Lausbefall?

Bei einem Verdacht auf Kopfläuse empfehlen wir die Kontrolle mittels Lauskamm gemäss folgendem Vorgehen:


  1. Haare nass machen und wie gewohnt waschen.
  2. Pflegespülung grosszügig auf dem nassen Haar verteilen (erleichtert das Durchkämmen).
  3. Haare mit einer normalen Bürste oder einem Kamm gut durchkämmen zum Entwirren.
  4. Mit dem Lauskamm die Haare vom Ansatz bis zu den Spitzen strähnenweise durchkämmen.
  5. Nach jedem Mal den Lauskamm an einem weissen Papier (z. B. Haushaltspapier) abstreifen, um gegebenenfalls Kopfläuse oder Eier zu sehen. Haare gut ausspülen.


Wichtig: Offizielle Empfehlung: Eine Behandlung erfolgt nur, wenn lebende Läuse gefunden werden. Bei Eiern oder Nissen wird eine Kontrolle auf lebende Läuse mit einem Nissenkamm zweimal wöchentlich über 2 Wochen empfohlen. Aus praktischer Sicht ist ein Läusebefall allerdings am wahrscheinlichsten nach der Entdeckung von Eiern oder Nissen und wir raten in jedem Fall zu einer Behandlung (z. B. mit dem einfach anzuwendenden Produkt Hedrin Treat & Go)! 


Läuse

Die 2–3,5 mm grossen, durchsichtig grau oder rötlich-braun gefärbten Läuse lassen sich von blossem Auge erkennen. Da meistens weniger als 10 Stück vorhanden sind und sich die Läuse schnell fortbewegen können, ist der Nachweis nicht einfach.


Eier

Sie sind 0,8 mm lang, dunkelbraun, oval und maximal 1 cm von der Kopfhaut entfernt. Sie kleben sehr fest am Haar und lassen sich mit einer normalen Bürste nicht entfernen.


Nissen

Sie bleiben nach dem Schlüpfen der Larven übrig. Sie sind weisslich durchscheinend und mehr als 1 cm von der Kopfhaut entfernt. 


Unsere Empfehlungen zur Behandlung

Nach aktuellem Wissensstand empfehlen wir physikalische Mittel zur Behandlung von Kopfläusen. Sie sind wirksamer und besser verträglich und verursachen weniger Läuseresistenzen im Vergleich zu chemischen Mitteln. Sie ersticken die Läuse und schädigen ihre Schale. Die Wirksamkeit auf die Eier ist begrenzt, daher muss die Behandlung nach einer Woche wiederholt werden! 


Wichtige Hinweise und weitere nützliche Produkte

Nicht in der Nähe der Augen oder auf Schleimhäuten anwenden!

Nicht in der Badewanne verwenden.

Zusätzlich zur Behandlung mindestens zweimal wöchentlich den Erfolg mit einem Läusekamm überprüfen.

1 Läusekamm pro Person verwenden! Tägliche Kontrollen aller Familienmitglieder helfen, einen Befall sofort zu erkennen. Diese Person kann bei Bedarf gleichzeitig behandelt werden.  Ein Produkt zur Vorbeugung von Läusebefall bei Kindern. Gute Wahl, wenn enge Freunde oder Schulkameraden Läuse haben. Normalerweise nach der Läusebehandlung empfohlen, um eine Neuinfektion zu vermeiden. 


Was sie sonst noch tun sollten

  • Informieren Sie Ihr Umfeld (Kindergarten, Schule, Familie, Freunde …).
  • Kämme, Bürsten, Haarspangen für zehn Minuten in ca. 60 °C heisses Seifenwasser legen.
  • Lange Haare zusammenbinden.
  • Weitere Massnahmen (wie Kuscheltiere einfrieren, Bettwäsche waschen, Polstermöbel und Betten reinigen) sind nicht nötig.


Eine gründliche und konsequente Kontrolle des Kopfes ist jedoch notwendig und der Schlüssel zum Erfolg! Für weitere Informationen empfehlen wir Ihnen www.lausinfo.ch.

Die Entwicklungsstadien der Laus

Ei: ca. 0,8 mm lang, dunkelbraun und oval. Das leere Ei ist nach dem Schlüpfen der Larve weisslich durchscheinend und wird Nisse genannt. Ausgewachsene Laus: 2–3,5 mm gross, durchsichtig grau oder rötlich-braun gefärbt. (Quelle www.lausinfo.ch, 26.2.16) 

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